
Nach über einem Jahr konnte endlich das zuvor schon verschobene Konzert mit Ana Popovic und Band im Dortmunder Musiktheater Piano stattfinden. Erfreulich war, dass der Saal sich nach Einlass zunehmend füllte und schließlich mit über 300 Besuchern auch ansehnlich gefüllt war, sodass endlich wieder richtige Konzertstimmung zu spüren war. Gegen 20:30 Uhr betrat zunächst nur die Begleitband die Bühne, um mit einem instrumentalen Intro gewissermaßen den Teppich für Ana Popovic auszurollen.
Unter den Applaus der Fans stieß dann Popovic hinzu und nach einer kurzen Begrüßung folgte ein Konzert, das die meisten Fans so schnell nicht vergessen werden. Schnell wurde klar, dass die Grenzen des altbekannten Blues weit überschritten werden sollten und Popovic mit ihrer Bigband Blues, Jazz, Funk und Soul modern ineinander verschmelzen ließ.
Die stimmlich bestens aufgelegte Popovic begeisterte auch mit vielen Soli, mal slidend, mal fingerpickend, aber auch krachend rockig, wie nicht anders zu erwarten, was aber auch durch die großartige Band ermöglicht wurde. Dabei hatte jeder der Musiker mehrfach die Möglichkeit, in Solopassagen Akzente zu setzen.
Was neu an Popovic war, dass sie statt der lockigen Mähne, ihre Kurzhaarfrisur, wie auch Basser Cory Burns unter einem breitkrempigen Hut versteckte, aber wie gewohnt mit hochhackigen Stiefeln, diesmal im Leopardenoutfit, visuelle Reize zu versprühen.
Besonders tat sich dabei die Italoconnetion hervor. Michele Papadia legte an seinen Tasteninstrumente nicht nur komplexe Klangteppiche zur Untermalung, sondern begeisterte auch mit furiosen Highspeedsoli oder Duellen mir Basser Cory Burns oder Ana Popocic in denen sie sich die Noten regelrecht zuspielten.
Die beiden Bläser Claudio Giovagnoli am Saxophon und Trompeter Davide Ghidoni setzten immer wieder starke, auch funkige und jazzige Akzente in die Songs und spielten sich bei manchen Soli gemeinsam mit Ana Popovic in einen regelrechten Rausch, der von den Besuchern mit Ovationen honoriert wurde.
Was wer aber eine Band ohne eine starke Rhythmussektion, die gewissermaßen das Fundament für die anderen Musiker bildet. Corey Burns sorgte nicht nur für den Rhythmus mit den tiefen Tönen am Bass, sondern streute auch das eine oder andere gekonnte Solo ein und unterstütze zudem, wie auch Drummer Jerry Kelley mit Backgroundvocals und sichtlich guter Laune, zuweilen mit weit geöffneten rollenden Augen, die positive Gesamtstimmung. Drummer Kelley zeigte seine Klasse mit fein akzentuiertem Einsatz an den Drums aber auch mit einigen Kurzsoli
In dem etwa 100-minütigen. abwechslungsreichen Konzert, waren für mich die beiden rockigen Songs „Sexy Tonight“ mit einem Refrain, der mich leicht an „Open Invitation“ von Santana erinnerte und das krachende „Wrong Woman“ als erste Zugabe die absoluten Highlights, wo aber jeder Besucher für sich und das auch zurecht, andere Songs hätte nennen können.
Schön war auch, dass sich Ana Popovic und Bandmitglieder die Zeit nahmen und den Fans CDs mit persönlicher Widmung signierten und auch für das eine oder andere Erinnerungsfoto bereitstanden. Popovic ließ sich auch nicht die gute Laune verderben, als ein etwas unvorsichtiger Fan sein auf dem Merchandisingtisch abgestelltes Bier umkippte, das sich auf ihrer Jacke und den zum Glück eingeschweißten Auslage CDs ergoß.
Ein besonderer Dank geht wieder einmal an das Team des Piano, das nach über zwei Jahren erschwerten Betrieb endlich wieder einmal den Lohn eines sehr gut besuchten Konzertes einfahren durfte, an das sich die meisten Besucher mit Sicherheit gerne erinnern werden.
Line-up:
Ana Popovic (lead vocals, electric guitar)
Cory Burns (bass, vocals)
Jerry Kelley (drums)
Michele Papadia (keys, vocals)
Claudio Giovagnoli (saxophone)
Davide Ghidoni (trumpet)
Text und Bilder: Gernot Mangold
Ana Popovic
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Musiktheater Piano, Lütgendortmund